Seit Mitte Dezember gibt es sie, die sogenannte Chronik. Mit ihr hat man – wenn man denn so will – sein gesamtes Leben auf einer Seite. Von der Geburt, zur Einschulung bis hin zum Schulabschluss – man kann jedes Ereignis mit Fotos und Beiträgen dokumentieren. Die Frage ist, ob man das überhaupt will. Seit Einführung der neuen Chronik hieß es noch von Facebook, jeder Nutzer könne sich frei aussuchen ob er das alte Design behalten oder die neue Chronik aktivieren möchte. Jetzt sieht das aber ganz anders aus. Facebook wird nämlich in den kommenden Wochen sämtliche Profile in die Chronik umstellen. Man hat dabei sieben Tage Zeit um sich an das neue Profil zu gewöhnen.


Bildnachweis:/FACEBOOK(LET) Backside/GOIABA (Goiabarea)-Johannes Fuchs/CC BY 2.0/Some rights reserved

 
Die neue Chronik bietet Millionen neue Daten für Facebook. Wer hier nicht aufpasst, stellt mit Kategorien wie „Erster Kuss“, „Gewichtsverlust“ oder „Neues Kind“ sein komplettes Leben online. Datenschützer kritisieren die Chronik. Vor allem für Kinder und Jugendliche seien die Angaben, die man tätigen kann, gefährlich. Aus Druck fühlten sich viele junge Nutzer gezwungen, umfassende Angaben zu machen und würden dabei nicht darauf achten, welche Information zu viel ist. Zudem sind alte Facebook-Einträge viel leichter auffindbar. Anhand eines Scrollers an der linken Seite lässt sich beliebig ein Jahr raussuchen.

EU-Grundrechtekommissarin Viviane Reding fordert für EU-Bürger ein „Recht auf Vergessen“. Facebook müsste die Daten der Nutzer in Zukunft auf Wunsch löschen. Bis das zu geltendem Recht wird, wird es nach Experten noch einige Jahre dauern.