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Vertrag zwischen Verein & Spieler – Inhalt und rechtliche Vorgaben

Ob auf dem Platz, auf dem Feld oder in der Halle: Der Sport ist nicht nur ein Spiel. Für viele ist es eine Leidenschaft, für andere ein Beruf. Damit die Regeln des Spiels nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch abseits davon eingehalten werden, gibt es die Spielerverträge. Doch was muss in einem solchen Vertrag zwischen Verein und Spieler stehen? Welche Rechte und Pflichten ergeben sich daraus?

Auf einen Blick

  • Ein Spielervertrag muss alle wichtigen rechtlichen Informationen enthalten.
  • Sowohl Vereine als auch Spieler haben bestimmte Verpflichtungen, die sie einhalten müssen – ansonsten drohen Sanktionen.
  • Wenn beide Parteien den Vertrag vorzeitig beenden wollen, ist dies durch eine Aufhebungsvereinbarung möglich.
  • In unklaren Situationen ist es ratsam, sich juristisch beraten zu lassen, um die Rechtssicherheit des Vertrags zu überprüfen.

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Was soll in einem Spielervertrag stehen?

In einem Spielervertrag sollten folgende Punkte enthalten sein, um die Rechte und Pflichten beider Parteien klar zu regeln:

  1. Parteien des Vertrages: Namen und Kontaktdaten des Spielers und des Vereins.
  2. Vertragslaufzeit: Beginn und Ende des Vertrages sowie mögliche Verlängerungsoptionen.
  3. Vergütung: Details zur Bezahlung des Spielers, einschließlich Grundgehalt, Boni, Prämien und etwaigen zusätzlichen Vergütungen.
  4. Training und Spiele: Verpflichtungen des Spielers bezüglich der Teilnahme an Trainings- und Spielterminen.
  5. Verhaltensklauseln: Anforderungen an das Verhalten des Spielers auf und abseits des Spielfelds.
  6. Transferklauseln: Bedingungen, unter denen der Spieler an einen anderen Verein verkauft oder ausgeliehen werden kann, einschließlich der Regelung von Ablösesummen.
  7. Verletzungen und Krankheit: Verfahren bei Verletzungen oder Krankheiten des Spielers, einschließlich Lohnfortzahlung und medizinischer Versorgung.
  8. Werberechte und Bildrechte: Regelung der Rechte des Vereins und des Spielers in Bezug auf Werbeverträge, Sponsoring und die Verwendung des Bildes des Spielers.
  9. Ausrüstung und Dienstkleidung: Vereinbarungen über die vom Spieler zu tragende Ausrüstung und Dienstkleidung.
  10. Versicherungen und Zusatzleistungen: Regelungen zu vom Verein bereitgestellten Versicherungen und anderen Zusatzleistungen für den Spieler.
  11. Kündigungsgründe und -verfahren: Bedingungen und Verfahren für die vorzeitige Kündigung des Vertrages durch den Spieler oder den Verein.
  12. Streitbeilegung: Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen dem Spieler und dem Verein.
  13. Geltendes Recht und Gerichtsstand: Bestimmung des anwendbaren Rechts und des zuständigen Gerichts im Falle von rechtlichen Auseinandersetzungen.
  14. Unterschriften: Unterschriften des Spielers und des Vereins oder ihrer bevollmächtigten Vertreter, um den Vertrag zu bestätigen.

💡 Rechtliche Grundlagen von Spielerverträgen:
Spielerverträge zwischen einem Spieler und einem Verein in Deutschland basieren meistens auf dem Arbeitsrecht und berücksichtigen spezielle Anforderungen des Sports. Kernstück dieser Verträge ist der Dienstvertrag nach §§ 611 ff. BGB. Hierbei steht nicht ein konkretes Ergebnis im Vordergrund, wie es bei einem Werkvertrag der Fall wäre, sondern die zu erbringende Tätigkeit. Ein Fußballspieler beispielsweise verpflichtet sich zu bestmöglicher sportlicher Leistung, nicht zwingend zum Gewinn eines Spiels.

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Wer kann Vertragsspieler werden?

Ein Vertragsspieler ist ein Spieler, der mit einem Fußballverein oder einem anderen Sportverein einen Vertrag eingeht, in dem er sich zur Leistung sportlicher Aktivitäten verpflichtet und dafür eine Vergütung erhält. Grundsätzlich kann jeder Spieler Vertragsspieler werden, sofern er die sportlichen Qualifikationen und die körperliche Eignung besitzt. Außerdem müssen beide Parteien, sowohl der Spieler als auch der Verein, rechtlich in der Lage sein, einen Vertrag abzuschließen. Das bedeutet, dass der Spieler volljährig sein oder, wenn er minderjährig ist, die Zustimmung seiner gesetzlichen Vertreter benötigt. Weiterhin muss der Spieler in der Regel die arbeits- und aufenthaltsrechtlichen Voraussetzungen erfüllen, falls er aus einem Nicht-EU-Land stammt und in der EU spielen möchte. Es ist zu beachten, dass spezifische Kriterien und Voraussetzungen je nach Land, Sportart und spezifischer Liga variieren können.

Verpflichtungen Vereine und Spieler

Spielerverträge enthalten bestimmte Verpflichtungen, die sowohl von den Vereinen als auch von den Spielern eingehalten werden müssen. Diese Verpflichtungen stellen sicher, dass beide Parteien ihre vereinbarten Rollen und Pflichten erfüllen und das professionelle Sportumfeld ordnungsgemäß funktioniert.

Verpflichtungen des Vereins:

  1. Vergütung: Der Verein ist verpflichtet, dem Spieler das vertraglich vereinbarte Gehalt oder die vertraglich vereinbarte Vergütung pünktlich zu zahlen.
  2. Versicherungsschutz: In vielen Ligen und Ländern ist der Verein verpflichtet, seine Spieler gegen Verletzungen und andere arbeitsbedingte Risiken zu versichern.
  3. Trainings- und Spielbedingungen: Der Verein muss für angemessene Trainingsmöglichkeiten und -bedingungen sorgen und den Spieler für Wettkämpfe oder Spiele anmelden.
  4. Medizinische Versorgung: Im Falle einer Verletzung oder Krankheit muss der Verein für die notwendige medizinische Versorgung und Behandlung sorgen.
  5. Respekt und Schutz: Der Verein muss den Spieler vor Diskriminierung und Belästigung schützen und ein Umfeld des Respekts und der Unterstützung schaffen.

Pflichten des Spielers:

  1. Leistungsverpflichtung: Der Spieler verpflichtet sich, sowohl im Training als auch bei Wettkämpfen und Spielen seine bestmögliche sportliche Leistung zu erbringen.
  2. Einhaltung der Vereinsregeln: Der Spieler verpflichtet sich, die vereinsinternen Regeln und Weisungen, wie z.B. Trainingszeiten und Vorgaben, einzuhalten.
  3. Verhalten: Der Spieler soll sich sowohl auf als auch neben dem Spielfeld professionell verhalten, den Ruf des Vereins nicht schädigen und keine Aktivitäten ausüben, die seine sportliche Leistung beeinträchtigen könnten.
  4. Verletzungsprävention: Der Spieler sollte alles in seiner Macht Stehende tun, um Verletzungen zu vermeiden, einschließlich der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und der Teilnahme an erforderlichen medizinischen Untersuchungen.
  5. Meldepflicht: Bei Verletzungen, Krankheiten oder anderen Umständen, die seine Fähigkeit, für den Verein zu spielen, beeinträchtigen könnten, muss der Spieler den Verein informieren.

Diese Pflichten können je nach Land, Liga und Sportart variieren und sind in der Regel im Spielervertrag selbst detailliert festgelegt.

💡 Spielerverträge im Profisport:
Im Gegensatz zu Amateuren beinhalten Profi-Spielerverträge detaillierte Vereinbarungen über Gehälter, Bonuszahlungen und Image-Rechte. Sie werden von Experten verhandelt und können Spieler über Jahre binden, mit strengen Auflösungs- und Transferkonditionen. Sie reflektieren die kommerzielle Intensität des Spitzensports.

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Vereinswechsel und Ablösesumme

Ein Wechsel von einem Verein zum anderen im professionellen Fußball ist oft mit komplexen rechtlichen Vereinbarungen verknüpft. Wenn ein Spieler einen laufenden Vertrag bei einem Verein hat und ein anderer Verein Interesse an ihm zeigt, wird typischerweise eine Ablösesumme als Kompensation für den “Verlust” des Spielers verhandelt. Diese Summe berücksichtigt den Marktwert des Spielers, die verbleibende Vertragslaufzeit und andere Faktoren.

Das eigentliche Verfahren eines solchen Wechsels beginnt mit Verhandlungen über die Ablösesumme. Ist diese vereinbart, finalisieren die beiden Vereine einen Transfervertrag. Gleichzeitig müssen der kaufende Verein und der Spieler einen neuen Spielervertrag aushandeln und unterzeichnen.

Ein bedeutsamer Wendepunkt in dieser Dynamik war die Bosman-Entscheidung. Sie erlaubt es Spielern, nach Ablauf ihres Vertrages ablösefrei zu einem anderen Verein zu wechseln. Das hat die strategische Planung vieler Vereine verändert, da sie nun darauf bedacht sind, wichtige Spieler frühzeitig an sich zu binden. Die Bosman-Entscheidung hat sicherlich dazu beigetragen, das Kräfteverhältnis zwischen Spielern und Vereinen neu auszutarieren, wobei die rechtlichen Feinheiten von Transfers immer von zentraler Bedeutung sind.

Vorzeitige Vertragsbeendigung

In der Welt des Profisports kann es vorkommen, dass sowohl Vereine als auch Spieler den Wunsch hegen, einen bestehenden Vertrag vorzeitig zu beenden. Gründe können vielfältig sein, von Unstimmigkeiten über sportliche Perspektiven bis hin zu finanziellen Überlegungen. Rechtlich gesehen ist ein vorzeitiges Ende eines Spielervertrags jedoch nicht einfach umzusetzen, es bedarf klarer Regelungen und oft auch Verhandlungen.

Ein Vertrag ist prinzipiell bindend und kann nicht einseitig aufgelöst werden, es sei denn, es sind entsprechende Klauseln im Vertrag verankert oder es liegen gravierende Gründe, wie beispielsweise ein schwerwiegendes Fehlverhalten eines Vertragspartners, vor. Ein solcher Grund könnte eine fortwährende Verletzung der vertraglichen Pflichten sein, wie beispielsweise Trainingsverweigerung durch den Spieler oder ausbleibende Gehaltszahlungen durch den Verein.

Möchten beide Parteien den Vertrag vorzeitig auflösen, ist dies durch eine Aufhebungsvereinbarung möglich. Hierbei werden die Konditionen des Vertragsendes festgelegt, einschließlich möglicher Entschädigungen oder weiterer Verpflichtungen.

Es ist ratsam, dass sowohl Verein als auch Spieler in solchen Situationen rechtlichen Beistand in Anspruch nehmen, um ihre Interessen zu schützen und sicherzustellen, dass die vorzeitige Vertragsbeendigung rechtlich einwandfrei abläuft.

💡 Laufzeit eines Spielervertrags:
Spielerverträge variieren je nach Sportart und Spielerstatus. Im Fußball betragen die Laufzeiten häufig 1-5 Jahre, wobei Nachwuchsspieler oft kürzere und Starspieler längere Verträge erhalten.

Vertragsstrafen und Sanktionen

In Verträgen zwischen Spielern und Vereinen sind oftmals Klauseln zu Vertragsstrafen und Sanktionen festgelegt. Diese dienen dazu, beide Parteien dazu anzuhalten, ihre vertraglichen Pflichten einzuhalten. Rechtlich gesehen handelt es sich dabei um vorab festgelegte Beträge, die bei einem bestimmten Vertragsverstoß fällig werden. Sie sollen nicht nur disziplinierend wirken, sondern auch den Schaden, der durch den Vertragsbruch entsteht, kompensieren.

In Deutschland beispielsweise muss eine solche Vertragsstrafenklausel klar und verständlich im Vertrag formuliert sein, um wirksam zu sein, und sie darf den Vertragspartner nicht unangemessen benachteiligen, gemäß § 307 BGB. Das bedeutet, die Höhe der Vertragsstrafe sollte in einem angemessenen Verhältnis zum möglichen Schaden stehen.

Darüber hinaus können auch sportliche Sanktionen, wie eine Suspendierung vom Spielbetrieb, vorgesehen sein. Diese werden häufig eingesetzt, wenn es um Disziplinlosigkeiten oder andere Vergehen geht, die nicht unbedingt rechtlicher Natur sind, aber dennoch das Verhältnis zwischen Spieler und Verein belasten.

Es ist essenziell, dass diese Vertragsstrafen und Sanktionen im Einklang mit geltendem Recht und den Statuten des jeweiligen Sportverbandes stehen, um späteren rechtlichen Auseinandersetzungen vorzubeugen.

Spielerverträge: So kann ein Anwalt helfen

Bei Spielerverträgen sind rechtliche Expertise und sorgfältige Beratung unerlässlich. Unsere spezialisierten Anwälte im Sportrecht bieten hier entscheidende Unterstützung. Wir beraten nicht nur hinsichtlich rechtlicher Details, sondern stehen auch bei Verhandlungen fest an Ihrer Seite. Jede Vertragsklausel wird von uns hinsichtlich ihrer Rechtssicherheit und -konformität geprüft, um Sie vor unangemessenen Bedingungen oder nachteiligen Bestimmungen zu schützen. Bei Konflikten agieren wir als Vermittler und, falls nötig, leiten wir rechtliche Schritte in Ihrem Interesse ein.

Falls Sie Fragen zum Thema Spielerverträge haben oder die Rechtssicherheit Ihres Vertrags prüfen lassen möchten, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden. Über unser kostenloses Kontaktformular auf der Website können Sie einfach und unkompliziert unsere rechtliche Expertise in Anspruch nehmen.