Laut einem Bericht des Bundeskriminalamts sind Angriffe auf internetfähige Handys zum Zweck des Datenklau enorm gestiegen. Der folgende Beitrag befasst sich im Rahmen unserer Serie zum Internetstrafrecht mit diesem Thema.

Der Bundesminister Thomas de Maizière hat in seiner Rede über die Errichtung des nationalen Cyber Abwehrzentrums die aktuelle Situation bezogen auf die Internettechnologie und die damit verbundene Gefahr treffend beschrieben: „Das Internet ist eine kritische Infrastruktur geworden, wie Strom und Wasser. Es muss frei sein, es muss sicher sein und es muss verfügbar sein. Das Internet ist dabei allerdings auch Angriffen ausgesetzt…“

Beinahe alle Handys sind heute internetfähig. Auf den ersten Blick kommt uns dies auch nützlich, schnell, bequem und somit als die beste Erfindung neuerer Zeit vor. Man ist ständig in Kontakt mit Freunden, Kollegen oder Mandanten, die eigenen Kontoauszüge sind direkt abrufbar, die Flüge/der Urlaub sind einfach und schnell gebucht, am Flughafen wird mit der E-Buchungsbestätigung auf dem Smartphone-Display eingecheckt.

Da fühlt man sich frei und keiner denkt an die Gefahren, die von Seiten der Datenspione lauern. Denn der Schein trügt: laut einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) ist die Zahl der Angriffe auf das und mit dem Handy enorm gestiegen.

Dabei ist für die Hacker vor allem der Umstand interessant, dass tägliche Geschäfte – wie Geldüberweisungen – inzwischen beinahe ausschließlich über das Internet abgewickelt werden. Gerade die Smartphones haben heute bereits eine bedeutende Rolle in unserem Leben eingenommen und nahezu jeder – vor allem aus der jüngeren Generation – hat ein Smartphone.

Und hier setzen die Datenspione nur zu gerne an: so bieten z. B. für die Zahlungsabwicklung zahlreiche Banken inzwischen – neben den gewöhnlichen TAN-Nummern auf Papier – auch sog. mTAN an. Hierbei wird die Transaktionsnummer (TAN) als SMS auf das Handy gesendet. Zwar wird diese neue Methode als sicherer gegenüber der Online-Überweisung eingestuft, dennoch soll auf Anraten von Experten dieses Verfahren nur dann in Anspruch genommen werden, wenn man geschütztes Smartphone besitzt.

Denn die Kriminellen verfeinern ihre Methoden parallel zur Entwicklung der Computer- und Internettechnologie. Sie entwickeln ´fake´- Applikations (App), mit der man einfach und schnell an (Nutzungs-) Daten und private Informationen gelangt. Wenn Sie in so eine Falle nicht tappen wollen, sollten Sie sich vor der Installation der App über deren Bewertung und Funktionalitäten genauestens informieren.

Dass Smartphones stark gefährdet sind, weiß mittlerweile jeder; dass man aber mit den Handys selber Angriffe verüben kann, ist noch nicht ganz in unserem Bewusstsein angekommen. Laut einem Bericht auf welt.de legen Hacker mit dem Handy etwa Autos oder Industrieanlagen lahm.

Es hat keine zwei Stunden gedauert, da hatten die beiden Profi-Hacker nicht nur das Sicherheitssystem des Subaru-Kombis lahmgelegt, sondern auch das GPS-Trackinggerät Zoomback geknackt. Die beiden konnten die Autotüren öffnen und aus der Ferne den Motor starten – und das mit einer einfachen SMS aus ihrem Handy. Zu der angewandten Methode wurden keine näheren Angaben veröffentlicht. Das Beispiel zeigt, dass man mit ganz einfachen Mitteln aus dem Internet große Schäden anrichten kann; für den Angriff selbst bedarf es keiner besonderen Kenntnisse.

Das eigentliche Risiko besteht darin, dass solche SMS-Angriffe auch bei Telefonen, Energienetzwerken und Verkehrsleitanlagen funktionieren können – sowie bei jedem technischen Gerät, dessen Steuerung ähnlich konzipiert ist, also die Bauteile über SMS angesteuert werden können. Mit einfachen SMS-Kurznachrichten könnten Hacker demnach nicht nur Autos, sondern auch Industrieanlagen sabotieren.

Wir leben in einer digitalen Welt, wir können nicht (mehr) ohne Handys, wir sind abhängig hiervon, wir bewundern die Smartphones; leider haben diese Worte auch im Gedanken der Kriminellen Fuß gefasst.

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